Prinzregent Luitpold

Karte: Bayern ab März 1804

Beleg:

200 Jahre Franken in Bayern. Katalog zur Landesausstellung 2006, hrsg. von Josef Kirmeier u.a., Augsburg 2006 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 51), S. 56.

Hartmann, Peter Claus: Bayerns Weg in die Gegenwart, Regensburg 1989.
Spindler, Max (Hg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. IV/1 (Das neue Bayern), München 1974.

Künstler, Ersteller / Fotograf: Grafisches Atelier Wolfgang Felber, Ottobrunn; www.felber-grafik.de
Lageort: Augsburg, Haus der Bayerischen Geschichte
Copyright: Augsburg, Haus der Bayerischen Geschichte
Karten/Pläne

Das Gebiet Bayerns wandelte sich zwischen 1799, dem Regierungsantritt von Kurfürst Max IV. Joseph, und dem Münchner Vertrag von 1816 stark. Infolge der Siege Frankreichs im Zweiten Koalitionskrieg gingen durch den Frieden von Lunéville vom 9. Februar 1801 die Kurpfalz und Jülich verloren. Die im Vertrag von Lunéville vorgesehenen Entschädigungen wurden im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 realisiert. Bayern gewann durch die Säkularisierung geistlicher Herrschaften und die Mediatisierung von Reichsstädten weite Teile von Franken und Schwaben.

Es erhielt im Einzelnen:

- 6 Hochstifte: Augsburg, Bamberg, Freising und Würzburg sowie Eichstätt (teilweise) und Passau (teilweise)

- 13 Reichsabteien / Fürststifte: Ebrach, Elchingen, Irsee, Kaisheim, Kempten, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen (Ulm), St. Ulrich und Afra in Augsburg, Ursberg, Waldsassen, Wengen (Ulm) und Wettenhausen

- 15 Reichsstädte: Rothenburg, Weißenburg, Windsheim, Dinkelsbühl, Schweinfurt, Nördlingen, Memmingen, Kaufbeuren, Kempten, Leutkirch, Ulm, Bopfingen, Buchhorn [= Friedrichshafen], Wangen und Ravensburg

- 2 Reichsdörfer: Gochsheim, Sennfeld

In dem Zeitraum von 1801 bis 1803 standen den bayerischen Verlusten von 200 Quadratmeilen (= ca. 11.000 km²) mit 730.000 Einwohnern Gewinne von 288 Quadratmeilen (= ca. 15.840 km²) mit 843.000 Bewohnern gegenüber. Im Vergleich zu den übrigen entschädigten Fürsten (z.B. Preußen, Württemberg, Baden) waren die Kompensationen Bayerns im Vergleich zu seinen Abtretungen eher bescheiden ausgefallen. So übertrafen bei Württemberg die Gewinne die Verluste um das vierfache, bei Baden sogar um mehr als das siebenfache. Zudem verfügte Bayern noch nicht über ein geschlossenes Territorium, da zu den fränkischen Gebieten keine Landverbindung bestand.

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