Napoleon I. (1769-1821), seit 1804 Kaiser der Franzosen

Künstler, Ersteller / Fotograf: Jean-Baptiste Isabey (1767-1855)
Lageort: Sigmaringen, Fürstlich Hohenzollernsche Sammlungen, II B 10/848
Copyright: Sigmaringen, Fürstlich Hohenzollernsche Sammlungen
Untertitel:

Porträtminiatur, Tempera auf Bein, 1808

Porträts

Trotz all seiner militärischen Erfolge war Napoleon eine verwandtschaftliche Beziehung zu den alten Herrschergeschlechtern wichtig. Deshalb verband er, der sich 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen gekrönt hatte, sein Angebot der Königskrone für Bayern mit der Forderung einer Heirat zwischen dem Sohn seiner Frau Josephine, Eugène, und der Tochter des bayerischen Kurfürsten, Auguste Amalie. Nach langwierigen Verhandlungen kam dieses Projekt zustand.

Napoleon ritt in den frühen Morgenstunden des 31. Dezember in München ein. Die bürgerliche Kavallerie eskortierte ihn von Schwabing herein. Er kam geradewegs von den Friedensverhandlungen mit dem österreichischen Kaiser Franz I. aus Schönbrunn. Bei der Zeremonie zur Königserhebung am Morgen des 1. Januar 1806 war Napoleon nicht anwesend.

"Am Sylvesterabend", so berichtet die Monatsschrift "Politisches Journal" aus Hamburg im Februar 1806, "spielte Er in den Apartements der Kaiserin mit der Königin, der Kronprinzessin und dem Marschall Duroc Reversie. Plötzlich sagte Er: man möge Musik holen lassen, und tanzte dann lustig mit. Er hat einen schönen Fuß und tanzt würklich gut. Mit der Kaiserin lebt er auf dem vertraulichsten schönsten Fuß. Am Neujahrstag Morgen zeigte Er sich dem Publikum zuerst auf einem Spazierritt. Auf Bällen und Concerten sprach Er viel mit den Fräuleins. Auf der Musterung erscholl bei Seinem Erscheinen ein allgemeines Vivat. Daß der Monarch nachlässig zu Pferde sitzt und einen abgetragenen Hut des Morgens trägt, hat Er mit dem großen Friedrich gemein. Für den Abend kleidet Er sich desto besser, mit Escarpins und seidenen Strümpfen. Sogar auf die Toiletten der Damen versteht Er sich und beweist Aufmerksamkeit darauf. ... Ungeachtet der blassen Gesichtsfarbe sah Er immer gut aus, und ist seit zwei Jahren viel fetter geworden. Man hatte Ihn noch nie so fröhlich gesehen, wie hier. ...". Am 17. Januar 1806 trat Napoleon mit seiner Frau die Rückreise von München nach Paris an.

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