„Das Mittelstück der Beleuchtung des Rathhauses am vierzehnten Jäner 1806. Dem Magistrate der königlichen Haupt- und Residenzstadt München gewiedmet von Andreas Seidl königlichen Professor der Zeichnungs Akademie“

Künstler, Ersteller / Fotograf: Andreas Seidl (Lithograf)
Lageort: München, Stadtmuseum, Graphiksammlung, P 1528
Copyright: Münchner Stadtmuseum
Untertitel:

Andreas Seidl (1760–1834), München, 1806

Lithografie

Grafiken

Anlässlich der Hochzeit der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie mit dem Adoptivsohn Napoleons und Vizekönigs von Italien, Eugène Beauharnais, fand am Abend des 14. Januar 1806 in München eine feierliche Illumination statt. Eine Lithografie zeigt das Mittelstück aus der Beleuchtung des Rathauses mit einer Allegorie von Amor und einem Genius.

Um das besondere Ereignis zu würdigen, lithografierte der Münchner Hofmaler Andreas Seidl das Mittelstück der Beleuchtung des Rathauses und widmete es dem Magistrat der Stadt München. Die Illumination der Stadt an diesem Abend des 14. Januar 1806 war, nach Ansicht der „Königlich-Baierischen Staats-Zeitung“ vom 15. Januar, ein Jahrhundertereignis. „Das nach einer herrlichen Zeichnung durchaus beleuchtete landschaftliche Gebäude mit seinen unübertrefflichen Transparenten und den prächtig decorirten 6 Nahmen N[apoleon] I[osephine] M[ax Joseph] C[aroline] E[ugène] A[malie Auguste], welche im Brillantfeuer sich darstellten, das Rathhaus, das einem Feentempel glich, und unter den Nahmen A[malie Auguste] und E[ugen] die gutgewählten Worte corona virtuti nebst künstlich erfundenen und schön gemahlten, allegorischen Gemählden in röthlichtem Grunde transparent enthielt, die Mauthhalle, das sehr schön beleuchtete neue Seminariumsgebäude, der weit in die Ferne strahlende St. Petersthurm, das bis in seine innersten Tiefen perspectivisch beleuchtete Seligmannische Gebäude, der Graf-Preysingische Palast, nebst den gräfl. Tattenbachischen und Törringschen, die Gebäude des Paradeplatzes und der beiden Pranners-Gassen, worunter das Hilzlische Meubel-Magazin sich auszeichnete, viele Gebäude der HH. Weingastgeber und Kaufleute, alle 4 Hauptthore der Stadt, die Hauptwache, und vor allem der durchaus Lampenfeuer übergossene Kaiserhof der königl. Residenz, in dessen Mitte ein prächtig beleuchteter Obelisk hoch in die Luft strahlte, zogen die Bewunderung aller Fremden und Einwohner an sich. [...]“.

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